Selbstschutz anstatt Selbstverteidigung

Zuerst möchte ich gerne vereinfacht den Unterschied zwischen Selbstschutz und Selbstverteidigung erklären. Vielen Menschen kommt es so vor, als ob beide Begriffe das Gleiche bedeuten und nicht wirklich unterschiedliche Handlungen bewirken.

Das ist allerdings nicht ganz der Fall.

Natürlich sind Selbstschutz und Selbstverteidigung zwei Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Schutz einer Person oder ihres Eigentums verwendet werden, aber sie haben trotzdem unterschiedliche Bedeutungen und Anwendungen:

Selbstschutz:

MyPassion Wing Chun Selbstschutz verfolgt zu 100 % präventive Maßnahmen, welche ergriffen werden, um sich selbst, Mitmenschen oder auch Hab und Gut vor möglichen Gefahren oder Bedrohungen zu schützen – und das noch bevor eine Gefahr überhaupt entsteht.

Wer MyPassion Wing Chun anwendet, trainiert sowohl physische als auch psychische Abläufe.

Psychische Abläufe, wie z.B. eine Personen-, Orts- und Handlungsanalyse hinsichtlich Gefahren spielen dabei eine große Rolle. Man analysiert, um Gefahren rechtzeitig zu erkennen oder zu minimieren, um anschließend besser darauf vorbereitet zu sein. 

Unterteilung Psychische und physische Möglichkeiten:

a. Entfernung von Gefahrenort und Person (Psychische Abläufe)

Falls die Möglichkeit besteht, kann man sich von der Gefahrenstelle oder von der Person, von der eine Gefahr ausgeht, entfernen. Bis zur Entfernung vom Gefahrenpotenzial wird alles genau beobachtet, man sensibilisiert sein Sicherheitsgefühl. Die Kontrollbeobachtung ist permanent da.

b. Abwägen der Handlungen (Psychische Abläufe)

Wer MyPassion Wing Chun anwendet, vergleicht permanent seine Handlungen mit Erfahrungswerten, sowohl mit solchen, die man privat erlebt hat als auch mit dem im Training Erlernten. Durch das Abwägen minimiert man eventuelle Gefahren, sodass man nicht in eine akute Gefahr hereinrutscht, weil man die Handlung nicht richtig analysiert hat.

Es geht darum, kluge Entscheidungen zu treffen, um mögliche Bedrohungen zu umgehen oder zu verhindern.

c. Praktische Anwendungen (Physische Abläufe)

Sollte jetzt noch die Notwendigkeit bestehen, sich selbst oder andere Personen durch einen direkten Angriff einer Person schützen zu müssen, so hat man durch die Gefahrenanalyse und durch vorbereitende Handlungen eine akute Gefahr minimiert. Jetzt kann man die erlernten praktischen Techniken einsetzen, um die Gefahr ganz auszuschalten.

Die Erfolgschance, einen Kampf ohne Schaden zu überstehen, wird dadurch erheblich gesteigert.

Selbstverteidigung:

Eine Selbstverteidigung bezieht sich auf Maßnahmen, die eine Person ergreift, um sich selbst in einer akuten und unmittelbaren Bedrohungssituation zu schützen. Dies kann auch physische Gewalt gegenüber einem Angreifer umfassen, wenn keine andere Option verfügbar ist.

Hier geht es darum, dass eine direkte Handlung begangen wird und somit keine risikomindernden Maßnahmen ergriffen wurden. Unvorbereitete, nicht erkannte Angriffe oder die Einengung des Verteidigungsraumes durch den Angreifer spielen eine enorme Rolle, die das Risiko erheblich steigern. 

Resümee:

Ich behaupte, dass man mit Selbstschutz eher eine proaktive Schutzstrategie verfolgt, um akute Gefahren zu minimieren, bevor sie überhaupt auftreten, während Selbstverteidigung eine reaktive Maßnahme ist, die ergriffen wird, um sich in einer unmittelbaren Gefahrensituation zu verteidigen.

Natürlich sind in beiden Fällen, sowohl beim Selbstschutz als auch bei der Selbstverteidigung, die landesgültigen Gesetze und Vorschriften zu beachten.

Denken Sie immer daran: Die beste Wahl, um sein Leben und das seiner Mitmenschen zu schützen, ist es, sich nicht in Gefahr zu begeben.

Sifu Akin Özden: Denken Sie immer daran. Wir wollen Sie stärken und nicht verändern.


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